Gasdurchflüsse eingriffsfrei messen
Neues Verfahren zur mobilen Ultraschall-Durchflussmessung
Wer bislang den Durchfluss von Gasen in Rohrleitungen messen wollte, musste auf stationäre Geräte vertrauen oder aufwendig Öffnungen für Messsonden schaffen. Dank portabler Ultraschall-Geräte wird die Gas-Durchflussmessung nun deutlich einfacher.

Messungen ohne Eingriff in das Rohrleitungssystem und mit so wenig Aufwand wie möglich vornehmen – mit dem neuen Ultraschall-Verfahren ist dies kein Problem. Gase wie Druckluft oder Stickstoff können damit schnell und fl exibel in unterschiedlichen Rohrleitungen oder Anlageteilen gemessen werden, ohne den normalen Betrieb zu unterbrechen. „Das Prinzip der Volumenstrommessung per Ultraschall ist nicht neu. Aber erst jetzt ist es für den mobilen Einsatz so weit ausgereift, dass wir unser Portfolio – über die Messung flüssiger Medien hinaus – in den Bereich der Gasmengenmessung erweitern“, erläutert Ingo Garling, Prüftechnikspezialist bei TECTRION.
Was bislang nur stationär – also mit fest eingebauten Geräten – möglich war, kann mit den portablen Ultraschallsystemen nun temporär und ohne Produktkontakt direkt an den Anlagen erfolgen. Bei der neuen Methode werden Sensoren von außen auf die Rohrleitung aufgeschnallt und mittels Ultraschall die Strömungsgeschwindigkeit in der Leitung gemessen. Unter Einberechnung von Druck und Temperatur ermittelt das Gerät daraus dann den jeweiligen Volumenstrom. „Das Verfahren lässt sich bei Metallrohren ab einem Überdruck von fünf Bar einsetzen“, erläutert Garling. Bei Kunststoffrohren reiche bereits der normale Atmosphärendruck aus, um zuverlässige Messungen zu gewährleisten.

Während die Volumenstrommessung per Ultraschall bei Flüssigkeiten bereits ein etabliertes Verfahren ist, bot der Markt für die Durchflussmessung von Gasen bisher keine ausgereiften Lösungen. Der Grund: Für die Einkopplung des Messsignals mussten zunächst deutlich empfindlichere Sensoren entwickelt werden. Mit deren Verfügbarkeit können jetzt nicht nur Durchflüsse schnell und flexibel gemessen werden, das Verfahren eignet sich auch zur Überprüfung von stationären Messinstallationen. „Denn auch Messstellen können auf Dauer verschleißen“, erklärt Garling. Ein Vergleich mit den Werten der mobilen Ultraschallgeräte gebe Betreibern schnell Aufschluss über die Genauigkeit ihrer Ergebnisse. Darüber hinaus kann die Methode eingesetzt werden, um bei Anlagenerweiterungen den besten Standort für eine stationäre Messstelle zu ermitteln.
„Die mobile Durchflussmessung von Gasen ist eine wichtige Erweiterung unseres Angebots an den CHEMPARKStandorten und darüber hinaus“, sagt Dr. Michael Holzer, Leiter Marketing/Vertrieb bei TECTRION. „Unsere Kunden profi tieren von der Flexibilität der Lösung, die sich ganz am konkreten Bedarf ausrichtet.“
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Tuchscherer